Beruf(e):
Abiturient
Geburtsdatum: 11.07.1925
Geburtsort: Ludwigshafen
Sterbedatum (Todestag): 23.02.1945
Sterbeort: Hottorf bzw. Müntz, LK Jülich, Deutschland
Begräbnisort: unbekannt
Wohnort(e):
Ludwigshafen
Eltern: Karl Morweiser (1897-1969, Ludwigshafen) und Berta Kreger (1895-1938, Leimersheim)
Wohnort: während der Kriegs- und Nachkreigszeit im Elternhaus der Mutter in Leimersheim, Hirtengasse 19
Familienstand: ledig
Einheiten
Erkennungsmarke ausgebende Einheit
1070 – Infanterie-Regiment 112 (I.N. E.R. 112)
Nachfolgende Einheiten/Truppenteile
2. Kompanie der Nachrichten-Abteilung 159 (2./Nachr. Abt. 159)
Wahrscheinlich letzte Einheit
Nachrichten-Abteilung 159
Kampfhandlungen
Die 59. Infanterie-Division, welcher die Nachrichten-Abteilung unterstellt war, wurde am 26. Juni 1944 aufgestellt. Sie setzte sich zusammen aus Soldaten aus Norwegen und Russland, sowie vielen Landesschützen und Genesenden aus den Ersatztruppen des Wehrkreises II. Mit einem Durchschnittsalter von 34 Jahren hatte die größte Anzahl dieser Soldaten bisher nur Wachaufgaben wahrgenommen und musste erst in vielen Bereichen ausgebildet werden.
Der Verteidigungsabschnitt der Division umfasste damit neben Dünkirchen auch die Festung Calais.
Im August 1944 geriet die Division aufgrund des rasch nach Norden voranschreitenden Angriffs der Alliierten in den Rückzugsstrudel.
Ende August 1944 wurde die Masse der Division zum Aufbau einer neuen Verteidigungslinie zwischen Hesdin – Bethune abtransportiert und anderweitig unterstellt. Sie beteiligte sich bei schweren, verlustreichen Abwehrkämpfen bei Lillers und Bethune und musste sich hinter die Lys (Leie) zurückziehen, wo eine Auffang- und Widerstandslinie eingerichtet war.
Ab dem 5. September 1944 erfolgte der befehlsmäßige Rückzug in zwei Gruppen (Nord und Süd) aus der Linie Merville – Sailly - Armentieres in einem Gewaltmarsch bis zum Gent-Brügge-Kanal (Überquerung bei Aarlterbrug ab 9.9.). Dabei fanden bei der Südgruppe immer wieder noch östlich der Lys artilleristische und auch infanteristische Gefechte mit erheblichen eigenen Verlusten statt. So konnte sich ein auf Armeebefehl im Angriff befindendes Bataillon - nach Rücknahme des Angriffbefehls kurze Zeit später - nicht rechtzeitig vom Gegner lösen und wurde arg dezimiert. Ein anderes Bataillon und weitere Teile der Division, die den Schluss der Division bildeten, wurden bei Ruiselede eingekesselt, nur wenige Soldaten konnten ausbrechen.
Nach Überqueren des Kanals und Besetzen des nördlichen Ufers wurden noch kleinere Brückenköpfe bei Aerltre und Bellem für mehrere Tage offen gehalten.
Mitte September 1944 setzte sich die Masse der Division über Waerschoot entlang des Burgraven-Flusses (DivGefStd in Assenede) nach Terneuzen ab.
Ab 14. September 1944 ging die Division im Fährbetrieb über die Schelde-Mündung. Wenige, motorisierte Teile wurden auch von Breskens nach Vlissingen übergesetzt.
Nach den schweren Rückzugskämpfen mit erheblichen Verlusten verfügte die Division noch über 5 Kampfbataillone mit durchschnittlicher Stärke von 150-180 Mann.
Am 16. September 1944 lag die Divisionsführung in Goes und am Tag darauf in Bergen op Zoom als die alliierte Luftlandung bei Arnheim und Nijmegen begann. Sie erhielt umgehend den Befehl zur Eilverlegung der Division via Tilburg in den Raum Boxte, um die Linie am Wilhelmina-Kanal von südl. Best über Son (en Breugel) bis Beek (en Donk) zu gewinnen und zu halten und dabei auch gegen die feindlichen Luftlandungen vorzugehen.
Am 18. September 1944 gelang es bei Best eine Verteidigung aufzubauen (Brückensprengung am 18.9.). Dem deutschen Angriff weiter nördlich bei Son kamen die Alliierten jedoch zuvor. Die deutschen Angreifer mussten sich auf die Ausgangsstellung 1km westlich von Son zurückziehen. Nach weiteren schweren Gefechten bei Schijndel (deutsche Rückeroberung am 23.9.), erfolgreichen Gegenmaßnahmen gegen luftgelandete Truppen im Raum Liempde (24.9.) sowie gescheiterten eigenen Angriffen auf Veghel stand die Division in der Linie Best – westl. Son – Olland – Schijndel bis zum - und Ende September – auch über den Willemsvaart-Kanal bis Dinther. Diese Verteidigungslinie konnte bis Mitte Oktober gehalten werden, mit der Möglichkeit, die Nachschubstraße der Alliierten von Eindhoven nach Nijmwegen artilleristisch zu kontrollieren.
Ab dem 18. Oktober 1944 verstärkte sich der feindliche Druck auf den rechten Nachbarn, die 712. ID, welche dann auch in den folgenden Tagen auf Hertogenbosch zurückgeworfen wird.
Auch die 59. ID muß sich daraufhin ab dem 20.10. befehlsgemäß zurückziehen. Unter starkem Nachdrängen des Feindes und immer wieder schwerem Artilleriebeschuss wird zuerst die Linie Haaren (GR 1036) – nw Esch (GR 1034) – 500m nw Michelsgestell (GR 1035) bis zum 22.10. bezogen, um dann bis zum 28.10 – nach schweren englischen Angriffen mit hohen eigenen Verlusten durch die feindliche Artillerie – befehlsgemäß in breiter Front an vorbereiteten Fährstellen über die Maas zu setzen und auf dem Nordufer in Stellung zu gehen. Hier wird bei Heusden ein Brückenkopf gebildet und noch zwei Tage offen gehalten. Der Divisionsabschnitt auf dem Nordufer der Maas beginnt rechterhand bei Nederhemert und endete auf dem linken Flügel bei Hedel (exklusive), später verlängert bis nach Rossum (inklusive). Während des November kann diese Stellung nach Abflauen der Kämpfe gehalten werden und die Division (mit einer infanteristischen Stärke von nur noch 2 ½ Bataillonen) wird durch Eingliederung einer unterstellten Regimentsgruppe (Oberst Fuchs) sowie Zuführung eines Reserve-Bataillons verstärkt. Im Rahmen der Umwandlung in eine „Inf.Div 45“ wird mit der Aufstellung eines weiteren Bataillons innerhalb der Division begonnen und zusätzlich Rahmenpersonal vom FEB nach nördlich Utrecht zur Ausbildung geschickt, wo ihm ca. 1000 Mann , meist Luftwaffenpersonal, zugeteilt wird, so daß der Division wieder 6 Bataillone zur Verfügung stehen. Der DivGefStd befindet sich in Gameren, die rückwärtigen Dienste liegen nördl. des Waal.
Am 25. November wird die Division durch die 711. ID abgelöst und verlegt in kurzen Fußmärschen via Zutphen und Doetinchen in den Raum Wesel, wo erste Teile am 2. Dezember eintrafen. Von hier geht es auf Armeebefehl in zwei Marschtagen weiter in den Raum nördl. Heinsberg, der trotz alliierter Luftangriffe (Geldern 4.12.) am 5. Dezember erreicht wird (Niederkrüchten und Suechteln). Am Folgetag richtet sich der DivGefStd in Dalheim-Roedgen ein und auch die übrigen Divisionseinheiten beziehen ihre zugewiesenen Unterkunftsräume. Durch Zuweisung von Ersatzeinheiten und Neuaufstellung des GR 1035 wird die Division in den nächsten Tagen aufgefrischt und betreibt intensive Ausbildung , jedoch ohne das AR, welches zur Unterstützung der 176.ID abgestellt ist. Das Werturteil lautet am 12.12. „zur Abwehr geeignet“. Für einen geplanten Angriff verlegen die Divisionseinheiten in der Nacht vom 16./17. Dezember in Bereitstellungsräume näher an die Front, um Tage später dann nach Absage des Angriffs wieder in die alten Unterkunftsräume zurückzukehren. Am 23.12. muss die Division Personal zur Neuaufstellung eines Infanterie-Regiments abgeben, welches dann später an der Ostfront zum Einsatz kommt, und am 24.12. erhält die Division den Befehl, die 324.VGD in ihren Stellungen an der Rur-Front bis zum 26.12. abzulösen.
Der neue Divisionsabschnitt lag mit linker Grenze bei Tetz (sö Linnich) und reichte rechterhand bis zur Wurm (1km südl. Randerath), bog dann ab zum Ostufer der Rur und folgte weiter dem Flußverlauf. Am 1.1.45 verlängerte sich der Divisionsabschnitt auf dem linken Flügel bis Jülich- Mersch und später J.-Welldorf. Im Gegenzug übernahm am rechten Flügel die 183.VGD den Abschnitt im Raum Randerath. Durch die Abgabe des GR 1036 Mitte Januar an das benachbarte XII.SS-AK beim britischen Angriff zur Gewinnung des Westufers der Rur verkürzt sich der Div.-Abschnitt wieder linkerhand bis Linnich-Tetz .
Den rechten Flügel muss die Division auf Grund dieser Feindoperation auf das Ostufer der Rur bei Rurich zurückziehen. Ende Januar kehrt das GR 1036 mit der Kampfkraft nur noch eines Bataillons zur Division zurück. Der DivGefStd befindet sich in Katzem und später nördlich Opherten (südöstl. Titz). Mitte Februar stehen der Division einsatzbereit zur Verfügung: 4 Bataillone (davon 1 Reserve bei Hottorf) mit je nur 3 Kompanien, dazu ein volles FEB, die Artillerie mit insgesamt 22 Rohren und 2 schweren frz. Beute-Haubitzen mit sehr geringer Munitionsausstattung (nö Muentz), die verbliebene Panzerabwehr (motorisiert) besteht aus 3 Geschützen. Hinzu kommt eine größere Anzahl von ca. 30 ortsfesten 8,8-Geschützen in der Tiefe des Hauptkampffeldes. Die Versorgungstruppen haben Sollstärke. Als Gegner stehen der Division die 102. US-Inf.-Div und südlich anschließend die 28. US Inf-Div. gegenüber.
In der Nacht zum 23. Februar 1945 begann der erwartete alliierte Großangriff (Operation „Grenade“) zur Gewinnung der Rur mit ungewöhnlich starkem Bombardement und anschließendem Artilleriefeuer. Die Angreifer konnten die Rur an zehn Stellen überschreiten. Auch im Divisionsabschnitt gelang es, einen Brückenkopf über die Rur bei Linnich (nördlich Jülich) zu gewinnen und damit eine gesicherte Ausgangsposition für weitere Aktionen zu erhalten. Die Ortschaften Glimbach, Geven und Grevenich gingen verloren. Ein mit Unterstützung einer unterstellten Batterie der Sturmgeschütz-Brigade 341 vorgetragener Gegenangriff am Folgetag von Muentz auf Grevenich schlug fehl. An diesem Tag ging auch Kofferen verloren und eigene Infantrie wird bei Tetz eingeschlossen und konnte nicht entsetzt werden. Boslar und Hompesch gingen ebenfalls verloren und der Feind drang in Muentz ein.
Nach weiteren Rückzugskämpfen gingen schließlich im April 1945 auch die restlichen Teile der Division in Gefangenschaft.
Dienstgrad, Beförderungen und Auszeichnungen
Gefreiter
Lazarettaufenthalte
Keine bekannt
Todesumstände
23.02.1945 bei Hottorf bei Jülich gefallen (laut Angehörigen); konnte nicht geborgen werden; keine Grablage ermittelt.
Angehörige/Bekannte, die Kontakt mit der WASt hatten
Vater: Karl Morweiser, Leimersheim
Recherchen: Helmut Sittinger, Lothar Marthaler, Regina Flory unter Auswertung von Quellen aus dem Bundesarchiv Berlin (WASt-Kartei), Landesarchiv Speyer, Gemeindearchiv Leimersheim, Standesamt Rülzheim, DRK-Suchdienst, Lexikon der Wehrmacht, Privatarchive
Fotografien: Familienalbum Otto Wolf, Fotograf: Gg. Otto Wolf
flo
Schwester / Bruder von: Morweiser Paul Peter Karl
Großnichte / Großneffe von: Kreger Eduard