Verzeichnis Namen und Leben

 

Schürz Alois

Beruf(e): Landwirt, Arbeiter
Geburtsdatum: 20.03.1911
Geburtsort: Neudorf, Kreis Rohrbach-Oberdonau / Österreich
Sterbedatum (Todestag): 15.12.1944
Sterbeort: Baranawitschy, Belarus
Begräbnisort: unbekannt
Wohnort(e): Leimersheim

Eltern: nicht bekannt
Familienstand: verh. seit 3.5.1944 mit Berta Leingang (Haushaltsgehilfin in Weingarten

Einheiten
Erkennungsmarke ausgebende Einheit
267 –2. Schützen-Kompanie des Infanterie-Regiments 133 (Schtz. Ers. Kp. 2/133)
Nachfolgende Einheiten/Truppenteile
10. Kompanie des Infanterie-Regiments 135 (10. Komp. Inf. Rgt. 135)
Infanterie-Ersatz-Bataillon 135 (Inf. Ers. ... I/135)
2. bzw. 9. Kompanie des Grenadier-Regiments 135 (2./9. Gr. R. 135)
Wahrscheinlich letzte Einheit
Grenadier-Regiment 135, III. Bataillon – FPN: 27523 B
 
Kampfhandlungen
1938 nahm die 45. Infanterie-Division, welcher das Grenadier-Regiment 135 unterstellt war, am Einmarsch in das Sudetenland teil, 1939 folgte der Einmarsch in Mähren.
Im August 1939 wurde die Division mobil gemacht und in die Nordslowakei verlegt. Aus dem Raum Friedeck überschritt sie am 1. September 1939 die polnische Grenze und marschierte über die Olsa nach Bielitz. Anschließend bewegte sich die Division südlich an Krakau vorbei und dann weiter über Tarnow, Jaroslau und Oleszycze. Schließlich erreichte die Division Dobrosin nördlich von Lemberg.
Nach Beendigung des Polenfeldzuges wurde die Division kurze Zeit als Besatzungstruppe eingesetzt und anschließend in die Heimatgarnisonen verlegt.
Im Dezember 1939 wurde die Division in den Raum Treysa verlegt.
Zu Beginn des Westfeldzuges war die Division Armee-Reserve und wurde den kämpfenden Truppen nachgeführt.
Mitte Mai 1940 wurde die Division in die Front eingeschoben und drehte auf die Aisne ein, die sie am 24. Mai bei Berry au Bac erreichte. Bei Beginn der zweiten Feldzugphase, der "Schlacht um Frankreich".
Am 9. Juni 1940 überquerte die Division die Aisne bei Neufchateau und marschierte dann in Richtung Südosten. Sie zog östlich an Reims vorbei und ging am Ostufer der Marne nach Süden vor. Bei Bar sur Seine überquerte sie die Seine und marschierte anschließend bis zur Loire südostwärts von Nevers.
Nach dem Ende des Frankreichfeldzuges wurde die Division als Besatzungstruppe nach Belgien verlegt.
Ende Mai 1941 wurde die Division dann nach Ostpolen, westlich von Brest-Litowsk verlegt.
Ab dem 22. Juni 1941 nahm die Division am Russlandfeldzug teil. Erstes Ziel der Division war die Einnahme der Festung Brest-Litowsk. Es dauerte allerdings eine Woche, bis die Festung endlich fiel. Die Division hatte allein bei diesen Kämpfen 482 Gefallene und 1.000 Verwundete zu beklagen.
Nach Beendigung der Kämpfe um Brest-Litowsk begann die Division den Vormarsch durch das Pripjet-Sumpfgebiet und anschließend über Pinsk, Davidgrodek, den Pitsch an die Bahnlinie Mosyr-Schlobin. Von hier aus stieß die Division östlich an Tschernigow vorbei und nahm dann an der Kesselschlacht u Kiew teil. Dabei stieß die Division über die Dessna bis nach Jagotin vor.
Am 2. Oktober 1941 begann der Angriff der Wehrmacht auf Moskau. Dabei stieß die 45. Infanterie-Division aus dem Raum südostwärts von Malo-Archangelsk (Maloarchangelsk) südlich an Liwny vorbei nach Jelez. Nach Beginn der russischen Winteroffensive musste sich die Division unter schweren Verlusten über die Sossna und den Trudy-Abschnitt bis in den Raum Kursk zurückziehen. Die Division wurde hier in einzelne Kampfgruppen zersplittert und kämpfte u.a. bei Foshnaja und Butyrki sowie im Brückenkopf Woronesh.
Die Rückzugskämpfe im Februar 1943 brachten die Division in das Gebiet um Woronowo, südostwärts von Orel. Dort stand die Division dann in schweren Abwehr- und Stellungskämpfen bis in den August 1943.
Bei den Absetzbewegungen im August 1943 überquerte die Division den Dessna und den Snow und erreichte den Brückenkopf südlich von Gomel. Am Ssosh kam es dann zu schweren Abwehrkämpfen, so dass die Division nach weiteren Absetzbewegungen in den Raum Jampol und südlich von Retschitza gelangte. Hier verteidigte die Division den Frontabschnitt zwischen Paritschi und Plessowitschi.
Im Juni 1944 wurde die Division im Kessel von Bobrusik vernichtet.
 
Dienstgrad, Beförderungen und Auszeichnungen
Schütze
 
Lazarettaufenthalte
03.12.1941 in Rosinka, 30 km nordwestlich vom Moskauer Zentrum, leicht verwundet durch Artilleriegeschoss am rechten Auge; bei der Truppe verblieben.
20.02.1943 Messerschnittwunde 1. und 2. Finger der linken Hand. 09.03.1943 im Kriegslazarett mot. 2/626, Lkb 1806
 
Todesumstände
25.06.1944 im Raum Bobruisk vermisst. 15.12.1944 im Kriegsgefangenenlager Baranowischie (Baranawitschy), Belarus gestorben. (Am 07.09.1959 hieß es noch, er sei in Kriegsgefangenschaft lebend gesehen worden.)
 
Angehörige/Bekannte, die Kontakt mit der WASt hatten
Ehefrau: Berta Schürz, Weingarten


Recherchen: Helmut Sittinger, Lothar Marthaler, Regina Flory unter Auswertung von Quellen aus dem Bundesarchiv Berlin (WASt-Kartei), Landesarchiv Speyer, Gemeindearchiv Leimersheim, Standesamt Rülzheim, DRK-Suchdienst, Lexikon der Wehrmacht, Privatarchive
Fotografie: Familienalbum Otto Wolf, Fotograf: Gg. Otto Wolf      

gla

 

Verwandtschaft

Ehemann von: Leingang Berta

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