Verzeichnis Namen und Leben

 

Rieder Kurt Heinrich

Geburtsdatum: 18.04.1922
Geburtsort: Leimersheim
Sterbedatum (Todestag): vermisst seit 20.1.1944
Sterbeort: Worobeika sw von Nowgorod, Russland
Begräbnisort: unbekannt
Wohnort(e): Herxheim

Eltern: Eugen Rieder (Schneider) aus Herxheim und Josefine Gilb
Familienstand: ledig

Einheiten
Erkennungsmarke ausgebende Einheit
146 – 3. Kompanie des Infanterie-Ersatz-Bataillons 256 (3./I.E.B. 256)
Nachfolgende Einheiten/Truppenteile
3. Kompanie des Grenadier-Regiments 503 (3./Gr.Rgt. 503
Wahrscheinlich letzte Einheit
Grenadier-Regiment 503, I. Bataillon (3./Gr.Rgt. 503) – FPN: 20514 D

Kampfhandlungen
Mitte Mai 1940 verlegte die 290. Infanterie-Division, welcher das Grenadier-Regiment 503 unterstellt war,verlegte die Division in die Eifel und nahm von dort aus am Westfeldzug teil. Die Division durchquerte Belgien und stieß nach Frankreich an den Oise-Aisne-Kanal vor. Nach der Überquerung des Kanals nahm die Division an den Kämpfen bei Pinon und Anicy-Leuilly sowie an der Einnahme von Soissons teil. Nach weiterem Vormarsch über Chateau Thierry und Sens in das Loire-Tal stieß die Division über Blois, Tours, Samur und Angers nach Nantes und Saint Nazaire bis an die Atlantikküste vor. Hier verblieb die Division im Rahmen der 6. Armee zum Küstenschutz an der Atlantikküste.
Im März 1941 verlegte die Division dann nach Ostpreußen. Sie bezog einen Bereitstellungsraum im Trappener Forst bei Memel. Nach dem Beginn des Rußlandfeldzuges durchstieß die Division die russischen Grenzstellungen an der Mituva und beteiligte sich an den Kämpfen an der Bunkerlinie von Kituriai. Nach Vormarsch über die Dubysa und Gefechten mit versprengten sowjetischen Panzer- und Infanterie-Einheiten bei Surviliškis-Kraakia nahm sie Dünaburg und griff anschließend über Sebesch, Rudnja, Ostrowo, Idriza, Pustoschka, Opotschka, Welikoje Selo bis in den Raum Staraja Russa an, wo sie Stellungen am Lowatj und der Pola erreichte.
Am 9. Januar 1942 konnte die sowjetische 11. Armee im Frontbereich der 290. Infanterie-Division südlich des Illmensees einen Durchbruch erzielen. Das nachrückende sowjetische I. Garde-Schützenkorps schwenkte bei Staraja Russa in südöstliche Richtung in den Rücken des X. Korps ein und stieß in Richtung der sowjetischen 1. Stoßarmee vor, die südlich des Seeligersees durchgebrochen war, und schloss dadurch den Kessel von Demjansk, in dem die Division eingeschlossen wurde.
Im März 1942 beteiligte sich die Division am "Unternehmen Fallreep", der Öffnung des Kessels durch die Stoßgruppe Seydlitz. Anschließend verblieb die Division im Kessel, bis dieser im Februar 1943 geräumt wurde. Die Division ging hinter die Pola zurück und bezog eine neue Abwehrstellung entlang des Lowatj bis hinter die Porussja. Teile der Division wurden im Raum Staraja Russa (Grenadierregiment 503) und im Penna-Bogen (Grenadierregiment 501) eingesetzt, die übrigen Truppenteile verlegten zur Auffrischung in den Raum Dedowitschi (Dno) und Mai 1943 in den Raum Schapki. Es folgten Abwehr- und Stellungskämpfe im Raum Malukssa-Lodwa und bei Sinjawino (Mga-Bogen).
Im Dezember 1943 verlegte die Division in den Raum Newel an der Nahtstelle zur Heeresgruppe Mitte.
Im Winter 1943/44 wurde die Division in eine Division neuer Art 44 umgegliedert. Anfang 1944 kämpfte die Division beiderseits des Ussowja-Sees. Sie stieß zum Jassnosee vor und beteiligte sich anschließend an den Abwehrkämpfen nördlich von Newel. Das Grenadierregiment 503 verblieb im Einsatz bei Nowgorod. Nach Abwehrkämpfen zwischen Obol und Ulla (Düna-Abschnitt) erfolgte der Rückzug über Polozk, Dryssa, Rossitza, Kraslava im Dünaburg, Iluxte, Subata, Akniste, Nereta in den Raum Birsen. Anschließend an der Memel eingesetzt, nahm die Division an den Angriffs- und Abwehrkämpfen bei Radviliskis und Latueliai-Birsen teil, setzte sich dann in den Raum Bauske ab und kämpfte bei Code, Berzmuiza und Zileni in der Hagen-Stellung. Nach weiterem Rückzug über Lecava (Eckau) auf die Misa-Stellung zwischen Riga und Mitau erfolgte das Absetzen in den Kurland-Brückenkopf über die Lielupe südlich Sloka in den Raum Dzukste. Die Division, in Stellungen im Raum südostwärts Frauenburg, erlebte die 1. Kurlandschlacht bei Irbes-Jaunpils und die Abwehrkämpfe bei Garakas, Arnikaisi und am Lielaucesee.
Im Herbst 1944 wurde das Grenadier-Regiment 503 aufgelöst.
 
Dienstgrad, Beförderungen und Auszeichnungen
Unteroffizier
 
Lazarettaufenhalte
Keine bekannt
 
Todesumstände 
Am 20.01.1944 bei Worobeika, südwestlich von Nowgorod, Oblast Nowgorod, Nordwest-Russland, vermisst. Laut Beschluss des Amtsgerichts Landau vom 21.11.1980 für tot erklärt, Todeszeitpunkt: 31.12.1945, 24 Uhr.

Angehörige/Bekannte, die Kontakt mit der WASt hatten
Vater: Eugen R., Herxheim, Siedlungsstraße 1
Bruder: Horst R., Germersheim, Beethovenstraße 23


Recherchen: Helmut Sittinger, Lothar Marthaler, Regina Flory unter Auswertung von Quellen aus dem Bundesarchiv Berlin (WASt-Kartei), Landesarchiv Speyer, Gemeindearchiv Leimersheim, Standesamt Rülzheim, DRK-Suchdienst, Lexikon der Wehrmacht, Privatarchive
Fotografien: Familienalbum Otto Wolf, Fotograf: Gg. Otto Wolf      

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