Verzeichnis Namen und Leben

 

Heidt Mathias

Beruf(e): Bauer
Geburtsdatum: 1779
Geburtsort: Leimersheim
Sterbedatum (Todestag): 1847
Wohnort(e): Leimersheim

[Die Schmuggleraffäre zu Leimersheim]

Mathias Heidt gehörte zu der "Schmugglervereinigung", die das "Schmugglerkreuz" für den damals neuen Friedhof in Leimersheim gestiftet hat.. Dort ist er auf dem Sockel mit "M. Heit" eingekerbt. Er war Bauer und 1811, dem Jahr der Schmuggleraffäre, 32 Jahre alt, also einer der Jüngeren der Gruppe. Im Jahr 1800 hatte er Maria Barbara Boltz geheiratet, die ihm vier Kinder geboren hatte, aber 1809 verstorben war. Danach heiratete er Maria Barbara Lösch, die ihm zwei weitere Kinder schenkte.
Laut Gerichtsakte war er 173 cm groß und hatte kastanienbraunes Haar und Augenbrauen, seine Stirn wird als "gewöhnlich", also unauffällig gekennzeichnet. Seine Nase war klein, der Mund groß, sein Kinn kurz und das Gesicht oval.
Nach dem fehlgechlagenen Schmuggelunternehmen am 14.11.1811 wurde er mit 11 Leidensgenossen verhaftet und in das Gefängnis nach Straßburg gebracht. Fast ein Jahr später, am 15.101812, stand er hier mit  seinen 10 Gefährten, J.Schardt war im Januar an Faulfieber gestorben, vor Gericht. Das Oberzollgericht (Cour prévotale des douanes de Nancy) verurteilte ihn unter Anrechnung mildernder Umstände für einfache Taten als "simple porteur" (einfacher Träger) bei einem Schmuggelunternehmen zu einem Jahr Gefängnis, fünfjähriger Polizeiaufsicht und einer höheren Geldbuße.
Nach einem Jahr, am 16.10.1813, wurde er mit seinen fünf Gefährten in die Freiheit entlassen und kehrte zu seiner Familie zurück. Seine Frau gebar ihm noch neun weitere Kinder. Sie starb 1845, während er sie um zwei Jahre überlebte und im Alter von 68 Jahren verschied.          


Text: Anton Kuhn
Quelle: Anton Kuhn, "Die Schmuggleraffäre zu Leimersheim" (2011)

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